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Ausbildung zum Berufsjäger

Der Ausbildungsweg des steirischen Berufsjägers

  • 2 Jahre Forstfachschule
  • Während der Ausbildungszeit ist ein mindestens drei Monate dauernder Berufsjägerkurs im Sinne einer Berufsschule zu besuchen und erfolgreich abzuschließen, oder eine einschlägige Ersatzqualifikation im Rahmen der forstlichen Ausbildung nachzuweisen.
  • Abschluß-Berufsjägerprüfung

Lehrlingsausbildung

Entsprechend den praktischen Erfahrungen wurde anläßlich der Novelle Ausbildungsordnung 2015 die Ausbildungsverordnung für Berufsjäger neu definiert und verankert.


Wie wird man Berufsjäger?

Die Ausbildungszeit beträgt 4 Jahre. Die positive Absolvierung der zweijährigen Forstfachschule Traunkirchen ist Grundvoraussetzung um die Berufsjägerlehre in einem anerkannten Lehrbetrieb antreten zu können.

Während der Ausbildungszeit ist ein mindestens drei Monate dauernder Berufsjägerkurs im Sinne einer Berufsschule zu besuchen und erfolgreich abzuschließen oder eine einschlägige Ersatzqualifikation im Rahmen der forstlichen Ausbildung nachzuweisen.

Die Ausbildungsziele des steirischen Berufsjägers

  • Wildkunde
  • Hundewesen
  • Waffenkunde
  • Jagd- und Forstgesetz
  • Jagdliches Brauchtum
  • Wildökologie und Naturschutz
  • Reviereinrichtungen u.v.m.

Forstfachschule Traunkirchen

1. Schuljahr

Das erste Schuljahr bildet das Grundlagenjahr. Im Unterricht wird auf eine solides Basiswissen besonders Wert gelegt, dieses wird dann beispielsweise in Waldbau und Waldökologie Übungen praktisch angewendet bzw. umgesetzt.

2. Schuljahr

Im zweiten Schuljahr soll das Gelernte des Vorjahres praxisnah umgesetzt werden, Stichwort ist hier die Übungsfirma/Übungsforstbetrieb.

Zu Beginn des Schuljahres müssen sich die Schülerinnen und Schüler spezialisieren, das heißt sie können einen von vier alternativen Pflichtgegenständen auswählen:

  • Forstliche Dienstleistungen
  • Spezielle Forsttechnik
  • Jagd- und Naturraummanagement
  • Waldaufseher

Diese Unterrichtsgegenstände werden dann in 2 x 2 Wochen geblockt. In dieser Zeit kommen "Praktikerinnen & Praktiker" als externe Expertinnen und Experten in den Unterricht und vermitteln den Schülerinnen und Schülern ihr Know-how.
Text: Forstfachschule Traunkirchen

Nach erfolgreichem Abschluß der Forstfachschule ist man Forstwart und berechtigt Reviere forstlich bis zu 1000 ha Waldfläche selbstständig zu leiten.

Im dritten und vierten Lehrjahr beginnt die eigentliche Jagdpraktikantenzeit bei einem anerkannten Lehrherrn. Ebenfalls im letzten Ausbildungsjahr wird ein Vorbereitungskurs von der steirischen Landesjägerschaft abgehalten, der insbesondere das Jagdgesetz beinhaltet und deren Teilnahme für jeden Berufsjägerlehrling verpflichtend ist.

Der Ausbildungsbetrieb

Vor Antritt der Lehre ist ein Ausbildungsvertrag (Lehrvertrag) zwischen dem Dienstgeber und dem Jagdprakti-kanten abzuschließen. Als Dienstgeber kommt nur ein Ausbildungsbetrieb in Frage, der von der steirischen Landesjägerschaft nach genauer Prüfung und nach Anhörung der steirischen Landarbeiterkammer anerkannt wurde. Als Kriterien für die Anerkennung gelten unter anderem Reviergröße, Wildbestand und dessen Pflege. Weiters wird geprüft, ob die jagdlichen Einrichtungen eine zweckentsprechende und ausreichende Ausbildung gewährleisten. Selbst die Unterkunft und Verpflegungsmöglichkeit des Praktikanten wird berücksichtigt.

Der Lehrherr

Ein anerkannter Lehrherr muß mindestens 25 Jahre alt sein, die Berufsjägerprüfung abgelegt haben, einen Jagdgebrauchshund führen und mindestens 5 Jahre als Berufsjäger beschäftigt sein. Ganz bewußt wird darauf bestanden, daß ausschließlich nur gelernte Berufsjäger als Lehrherrn fungieren dürfen, damit eine tatsächlich dem Berufsbild entsprechende Ausbildung gewährleistet wird.

Inhalte der jagdlichen Ausbildung

Um eine bestmögliche Berufsausbildung zu gewährleisten, wird während der Lehre besonders auf die Umsetzung der theoretischen Erkenntnisse in die Praxis geachtet. Der Lehrling wird mit der biologischen und ökologischen Wildbewirtschaftung, der Wildernährung, sowie den Wildkrankheiten vertraut gemacht. Große Bedeutung kommt der Wildstandserfassung, der Abschussplanung und in weiterer Folge auch die Umsetzung durch die Jagdausübung zu.

Der sicherheitsgerechte Umgang mit verschiedenen Jagdwaffen und der entsprechende Gebrauch sind in unserer sensiblen Zeit eine Selbstverständlichkeit.

Ein eigenes Kapitel ist dem Erkennen und Verhüten von Wildschäden gewidmet.

Durch das tägliche Zusammensein mit dem Lehrherrn und seinem ständigen Begleiter, dem Jagdhund, erlebt der Lehrling praxisnah die Hundeerziehung und -abführung.

Zeitgemäßes jagdliches Brauchtum beginnend bei der entsprechenden Kleidung bis hin zum korrekten Benehmen bei der Gästeführung wird meist in langsamen Schritten erlernt.

Im Sinne des hochwertigen Nahrungsmittels Wildbret wird er auf eine hygienisch einwandfreie Behandlung des erlegten Wildes geschult.

Wer ist Berufsjäger?

Am Ende der gesamten Ausbildung wird in Graz einmal jährlich die Berufsjägerprüfung abgehalten.

Ausbildungsverordnung 2016
Hier können Sie die aktuelle Ausbildungsverordnung 2016 als PDF-Dokument (122 kb) downloaden.


Ausbildungsvertrag 2016
Hier können Sie den aktuellen Ausbildungsvertrag 2016 als PDF-Dokument (426 kb) downloaden.


Revier

Für die fachgerechte Bewirtschaftung eines Revieres ist die Erstellung und Instandhaltung jagdlicher Reviereinrichtungen (Hochsitze, Salzlecken, Fütterungen etc.) notwendig.
Der Praktikant sollte daher mit einem Mindestmaß an handwerklichen Geschicks ausgestattet sein.

Während der jagdlichen Lehrzeit muss ein Tagebuch mit genauer Zeitangabe, sowie Art und Ort der Tätigkeit und den dabei gemachten Beobachtungen geführt werden. Einmal im Monat ist im Aufsatzbuch zu einem vorgegebenen Thema Stellung zu nehmen.

Ziel der Ausbildung ist, alle Kenntnisse und Fertigkeiten die in einem ordnungsgemäß geführten Jagdbetrieb benötigt werden in vollem Umfang zu erfüllen.